Elisa in Kanada

10 Monate Québec: fremde Menschen, eine andere Kultur und im Winter ganz viel Schnee.

Schon mein allererstes Wochenende vor dem Vorbereitungscamp verbrachte ich bei meiner Gastfamilie. Meine Gastmutter und meine zwei kleinen Schwestern hatten mich vom Flughafen abgeholt. Zu Hause wartete mein Gastvater und wir redeten noch mehrere Stunden – wenn auch teilweise mit Händen und Füßen.

Ganz zu Anfang konnte ich noch gar nicht fassen, dass ich für die nächsten Monate als ASSE Austauschschülerin auf einem anderen Kontinent leben würde. Die neue Sprache, gerade die Männer zu verstehen, ist zu Beginn natürlich etwas schwieriger. Die größte Hürde stellte bei mir der Großvater dar. Mein Ehrgeiz war gepackt. Ich wollte ihn am Ende der zehn Monate verstehen können und voilà, heute kann ich mich ohne Probleme mit ihm verständigen. Ein weiterer Knackpunkt der Sprachbarriere war für mich der Fernseher. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für ein Gefühl das ist, wenn man an einem Abend auf dem Sofa sitzt und realisiert, dass man auf einmal alles versteht! Das ist der Zeitpunkt, an dem man bemerkt, was man in den letzten Monaten geleistet hat – und keine Sorge, spätestens ab Weihnachten ist alles kein Problem mehr 😉

Mit meiner Gastfamilie konnte ich über alles sprechen. Da ich nicht die erste ASSE Austauschschülerin in ihrem Haus war, hatten sie schon Einiges an Wissen und Erfahrung gesammelt. Gerade in der Eingewöhnungsphase war dies von Vorteil. Es mag einem seltsam erscheinen, schon die Nummer acht auf einer schier endlosen Liste zu sein, doch gerade diese Familien freuen sich auf ein neues Abenteuer. So auch meine Gastfamilie. Vom ersten Tag an hatte ich ihre Unterstützung und war sowohl Tochter als auch zum ersten Mal große Schwester.  
Ich weiß, ich hatte mit meiner Gastfamilie kaum Probleme, aber dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen kann ich euch einen Tipp geben: Auch wenn es mal nicht so gut funktioniert, sucht den Fehler nicht nur bei den Anderen. Ich wollte vielleicht auch öfter meine Zeit für mich haben, überwand dann jedoch teilweise meinen Schweinehund und spielte beispielsweise mit meinen Schwestern. Ich integrierte mich also in die Familie und sah das nicht nur als einen einjährigen Aufenthalt. Wenn man viel mit der Gastfamilie unternimmt, offen ist und auch mal Kompromisse eingeht, nimmt das auch die Familie wahr. Es ist ein viel entspannteres Verhältnis, man löst schneller Probleme und kann sich auf ein unvergessliches Jahr freuen!

Es gibt jedoch auch andere Komponenten, die euren Auslandaufenthalt ausmachen werden. Einen großen Teil werdet ihr beispielsweise in der Schule verbringen.  Vor meinem ersten Schultag wartete ich ganz aufgeregt mit meinen beiden Gastschwestern auf den Schulbus. Was würde mich erwarten? Würde ich Anschluss finden? Meine größte Angst war es, den ganzen Tag allein durch die Gänge zu irren und eine quälend lange Mittagspause allein verbringen zu müssen. 
Meine erste Stunde hatte ich Mathe mit meinem Tutor. Er begrüßte mich freundlich, machte ein paar Witze und versuchte sich auch auf Englisch. Dadurch entstand eine lockere Atmosphäre und ich fühlte mich sofort wohler. Im Grunde sind alle Lehrer wie Freunde und man duzt sich sogar. Das mag im ersten Moment komisch sein, aber ich habe es zu schätzen gelernt!

Erfreulicherweise erkannten mich dann in meiner zweiten Stunde ein paar Mädchen aus meinem Mathekurs wieder und nahmen mich auch gleich mit. Ich hatte das Glück, fast alle meine Kurse mit ihnen zu teilen und wir verbrachten nicht nur die erste Mittagspause gemeinsam.

Wir hatten auch zusammen Musikunterricht, der deutlich praktischer veranlagt ist. Da wir wie ein Ensemble funktionierten und ich in Deutschland nur Klavierunterricht hatte, sollte ich mir vor Ort ein neues Instrument aussuchen. In meinem Fall wurde es die Querflöte. Im Gegensatz zu mir spielten die anderen schon sechs Jahre ihr Instrument, weswegen ich Einiges aufzuholen hatte. Wir hatten immer wieder Konzerte und so wurde ich dann auch in die Musik-Freundesgruppe meines Jahrgangs aufgenommen. Spätestens als wir uns knapp zehn Monate später beim Abschlussball weinend in den Armen lagen, war klar: Ich hatte schon am ersten Tag Freunde für’s Leben gefunden.

Sowohl mit meinen Freunden als auch mit meiner Gastfamilie erlebte ich viele Abenteuer. Gerade durch den sehr kalten Winter mit viel Schnee – wir hatten im Februar für mehrere Wochen -37°C – hat man ganz andere Möglichkeiten. So verwandelt man den Garten in eine riesige Schlittenlandschaft oder wälzt sich nach dem Whirlpool im Schnee – wie das prickelt!  
Mit meiner gesamten Gastfamilie besuchte ich auch eine «cabane à sucre» einer Freundin der Familie, in der wir bei der Ahornsirup-Herstellung zuschauen konnten und am Ende auch viele Gerichte mit Ahornsirup zubereiteten. Natürlich wurden auch ein paar Dosen eingepackt und nach Deutschland mitgenommen, denn original kanadischer Ahornsirup schmeckt nun mal am besten!

Ein wichtiger Tag des Jahres ist Halloween. Es wird komplett anders gefeiert als hier in Deutschland. Selbst in der Oberschule verkleiden sich die meisten und auch die Lehrer kommen mit Kostümen in die Schule. Es ist ein sehr lustiger Tag, an dem man sowohl Gruselgestalten als auch Mario und Luigi oder Superwoman begegnen kann. Wenn sich dann die Lehrer auch noch als Homer Simpson oder typisch québecisches Gericht verkleiden, ist der Tag vollends gelungen.

Auch Weihnachten beinhaltet einige Unterschiede. Gerade zu den Feiertagen vermisst man seine Familie in Deutschland mehr und dennoch gibt es auch im Gastland Einiges zu erleben. Bei meiner Gastfamilie isst man beispielsweise das Weihnachtsessen in der Nacht vom 24. zum 25. Nach einem erholsamen Schlaf gibt es dann ein ausgefallenes Frühstück, ganz gemütlich im Wohnzimmer mit Weihnachtsmusik. Anschließend werden die ganzen Geschenke ausgepackt.

Wenn ich nun auch nur minimal euer Interesse an einem Auslandsjahr erweckt habe, ihr solltet es auf jeden Fall wagen! Falls es euch nämlich vor eurem Abschied hier in Deutschland graut, glaubt mir, der schwerste Abschied steht euch erst ein Jahr später bevor! Es war so ein aufregendes und wundervolles Jahr, dass ich mein zweites Leben gar nicht aufgeben und mich von meinen neuen Freunden und meiner zweiten Familie trennen wollte! Der große Unterschied: Ich wusste nicht, wann ich sie je wieder sehen würde.

Heute, zwei Jahre später, skypen wir regelmäßig, ich habe alle dieses Jahr besucht und eine Freundin kam sogar für zwei Wochen nach Berlin!  
Eins ist sicher: Dieses Auslands-Abenteuer wird nicht mein Einziges bleiben!

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